Loitzendorf

Vorgeschichte

Der Ort Loitzendorf gehörte von 1223 bis zur Säkularisation im Jahre 1803 zum Patronat des Klosters Oberalteich. Ursprünglich handelte es sich um eine gotische Kirche, die in den Wirren des 30-jährigen Krieges (von 1618 bis 1648) zerstört worden ist. Aufgrund der sich anschließenden Türkenkriege mit der Verteidigung Wiens und den spanischen Erbfolgekriegen (Vernichtung der bayerischen Armee und österreichische Besetzung) waren keine Mittel für einen Wiederaufbau der Pfarrkirche vorhanden. Erst mit Ende des spanischen Erbfolgekrieges im Jahre 1715 konnte mit dem Kirchenneubau im spätbarocken Stil begonnen werden. Der Neubau wurde im Jahre 1723 eingeweiht, damals noch ohne Außenputz und Altar. Die Fertigstellung war 1730. Der Altar weist spätbarocke bis rokokogehaltene Stilelemente auf. 

Kirchenschiff und Seitenaltäre

Die Pfarrkirche mit dem markanten Zwiebelturm, zuletzt renoviert im Jahre 1998, ist der Hl. Margaretha geweiht. In der Mitte des Hochaltars thront erhaben die Namenspatronin, die Hl. Margaretha. Unter ihr, eingerahmt von zwei Säulen, begrenzen der Hl. Ulrich (Bischof von Augsburg und Bezwinger der Hunnen in Lechfeld) zur linken und der Hl. Blasius (Bischof von Sebaste/Armenien; einer der 14 Nothelfer) zur rechten den Hochaltars. Der Tabernakel ist unmittelbar darunter im Zentrum des Hochaltares positioniert. 

Optisch wird der Hochaltar eingefasst von den Bleikristallfenstern, die zur linken den Hl. Wolfgang und zur rechten erneut die Hl. Margaretha mit dem Drachen dargestellt zeigen. Ein weiteres Fenster in Anschluss zur Hl. Margaretha zeigt den Hl. Franz Xaver (Jesuitenpater und Missionar in Indien). Gestiftet wurde die drei Fenster von Pfarrer Franz Xaver Rötz. 

An der linken Mauer zur Sakristei hin steht erhaben auf einem Sockel der Hl. Josef mit dem Jesuskind auf dem Arm. 

Auf der rechten Seite des Kirchenschiffes, gegenüber der Sakristei, befindet sich ein gotischer Flügelaltar von 1480, der über viele Jahrzehnte im Museum auf dem Bogenberg aufbewahrt wurde. An den beiden vorspringenden Mauerabgrenzungen zwischen Altarraum und Bestuhlung grüßt zur linken die Hl. Katharina mit dem Rad und zur rechten die Hl. Barbara mit dem Turm die Kirchenbesucher. Darunter ist eine Grabplatte in die Mauer eingelassen. Die Inschrift nennt die Eheleute Ignaz Kajetan von  Wager von Sattelbogen und dessen Gemahlin Baroness von Gumppenberg, deren Hochzeitswappen auf dem rechten Seitenaltar zu finden ist.

Auf dem rechten Seitenaltar befindet sich ein Bildnis des Hl. Martin als Bettler mit einem Bischof dargestellt. Darüber ist ein Hochzeitswappen derer von Wager und derer von Gumppenberg  angebracht. Weiterhin ist eine Statue des Hl. Leonhard neben dem Seitentabernakel aufgestellt. Links neben dem Seitenaltar zur Bestuhlung hin ist eine Standfigur von Jesus aufgestellt. Ihm gegenüber beim linken Seitenaltar seine Mutter Maria.

Auf dem linken Seitenaltar befindet sich ein überlebensgroßes Bildnis von Maria mit Jesus als Kleinkind. 

Besucherraum

Auf der rechten Besucherseite hängt ein großes Kreuz (ca. 1730) mit dem gekreuzigten Jesus und seiner Mutter, die zu seinen Füßen mit einem Schwert dargestellt ist, das ihr Herz durchbohrt. Rechts daneben zur Empore hin ist der Hl. Sebastian dargestellt, an einen Stamm gefesselt und mit Pfeilen durchbohrt. Ebenfalls ein Original, entstanden etwa um 1890.

Eine zuvor an diesem Standort vorhandene gotische Figur der Hl. Margaretha mit Drachen, wurde vor ca. 100 Jahren verkauft. 

Auf der linken Seite des Besucherraumes nahe der Empore gegenüber des Hl. Sebastian steht der Hl. Florian. Dargestellt mit einem brennenden Haus, das er mit Wasser aus einem Bottich begießt. Diese Figur stammt aus Wien. Näheres hierzu ist nicht bekannt. Ebenfalls auf der linken Seite in der Nähe der Kanzel, ist in der Bestuhlung eine Stangenfigur von 1760 aufgestellt, die in barock gehalten von der damaligen Rosenkranzbruderschaft gestiftet worden ist. Das unmittelbar unter der Kanzel in einer Mauernische befindliche Taufbecken ist aus Stein gehauen und datiert um ca. 1725. 

Der Besucherraum wird umringt von den 14 Kreuzwegstationen. Einer Bilderfolge die etwa 1780 entstanden ist.